Die Herkunft von „mundieren“ oder „mundare“

2. Die Herkunft von „mundieren“ oder „mundare“

Mundieren heißt in der Kanzleisprache „ins Reine schreiben“ (korrekt abschreiben, ausfertigen), daß es nachher durch Unterschrift und Besiegelung vollzogen werden kann.

Mit Mundierung bezeichnet man in der Diplomatie und Aktenkunde, bzw. der früh-neuzeitlichen Kanzleipraxis den Vorgang, bei dem der festgelegte Text eines Schriftstückes in seiner endgültigen Form zu Papier gebracht wird (Reinschrift), um damit besiegelt und schließlich ausgehändigt werden zu können. Ein Kanzleivorsteher (Stadtschreiber) weist die Schreibkraft (Kanzlist) zur Anfertigung der Reinschrift an, worauf dieser (nach Anweisung des Vorstehers) mundiert. Als Kanzleivorsteher bezeichnete man den mittelalterlichen oder früh-neuzeitlichen Leiter einer städtischen Kanzlei. Der Kanzlist war zuständig für Reinschrift und Abschrift.

Die Herkunft des Wortes ist aus dem lateinischen „Mundare“ bedeutet soviel wie: säubern, reinigen oder pflegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

CzechEnglishGermanPolish